Musik im Lektorat
Eigentlich ist es keine Playlist. Sondern ein Radiosender. Aber das macht nichts, Wortspielerei nehme ich an.
Seit ich denken kann, lerne und arbeite ich schlechter in Stille, als wenn ich etwas höre. Schon als Teenie lief der Fernseher oder Musik, wenn ich gelernt habe. Es stört mich nicht. Im Gegenteil. Ich kann das gut ausblenden und weiß am Ende nicht, was ich eigentlich gehört habe, in Stille fällt es mir aber schwerer fokussiert zu bleiben.
Für mich ist Lektorieren eine Arbeit, die viel Konzentration und Sorgfalt erfordert. Während ich mich durch Manuskripte und Texte arbeite, ist Musik auch hier meine Hilfe, um meinen Fokus zu halten und die nötige Ruhe zu bewahren. Für mich ist Rockmusik die perfekte Begleitung während des Lektorats (und während des Schreibens als Autorin). Sie bietet genau die richtige Mischung aus Energie und Entspannung, die ich brauche, um produktiv zu bleiben.
Warum Rockmusik?
Rockmusik hat einen festen Rhythmus und eine Energie, die mich in den Arbeitsfluss bringen. Die Gitarrenriffs, die treibenden Drums und die kraftvollen Vocals schaffen eine Atmosphäre, die mich sowohl motiviert als auch fokussiert. Hier sind einige Gründe, warum ich Rockmusik bevorzuge:
- Konstante Energie: Rockmusik hat oft einen gleichmäßigen, treibenden Beat, der mir hilft, in einem gleichmäßigen Arbeitsrhythmus zu bleiben.
- Emotionale Stimulation: Die emotionale Bandbreite der Rockmusik kann sowohl beruhigend als auch anregend wirken, je nach Stimmung und Bedarf.
- Texturierte Klänge: Die Vielfalt der Instrumente und die Komplexität der Arrangements bieten eine reiche akustische Kulisse, die ablenkende Hintergrundgeräusche übertönt.
- Vertrautheit und Nostalgie: Viele Rocksongs wecken Erinnerungen und Gefühle, die mich positiv stimmen und meine Kreativität fördern.
Natürlich gibt es auch bei mir mal Tage, wo ich keine Lust oder keine Nerven für Musik habe bei der Arbeit. Die sind aber tatsächlich sehr selten.
Ich weiß, das ist echt nichts für jeden und ich kann es auch total verstehen. Hast du es schon mal ausprobiert? Falls nein, hier sind ein paar Tipps, die ich auch immer so gut es geht versuche zu beachten, aber bei einem Punkt klappt das natürlich gar nicht. Ratet mal, welcher das ist.
- Lautstärke: Halte die Lautstärke auf einem moderaten Niveau. Zu laute Musik kann ablenken und zu leise Musik kann die Wirkung verlieren.
- Keine Lyrics oder vertraute Texte: Manchmal können Texte ablenken, besonders wenn man Wörter liest oder schreibt. Instrumentale Stücke oder weniger bekannte Songs können hier hilfreich sein.
- Abwechslung: Variiere deine Playlist regelmäßig, um monotone Hörgewohnheiten zu vermeiden und neue Inspiration zu finden.
Die Lautstärke ist klar, ich kann natürlich nicht wie bei einem Konzert die Musik aufdrehen – alleine wegen der Nachbarn und Nein, das würde mir auch nicht gut gefallen bzw. würde mich dann auch ablenken. Abwechslung hat man durch das Radio – mehr oder weniger – sowieso. Klar, da wiederholen sich die Songs, die gerade in sind und manchmal fällt mir das auch auf. Aber wie gesagt: Ich blende das wenn ich im Flow bin so aus, dass ich mich nicht mehr erinnere, was gelaufen ist. Ich darf also bei keinem Gewinnspiel mitmachen wollen, weil ich selbst das Reden der Moderator:innen nicht bemerke.
Was gar nicht geht: Keine Lyrics oder vertrauten Texte. Ich kenne (fast) alle Rocksongs und bei jedem auch Teile oder die gesamten Texte. Aber siehe oben … ich kann es hinterher nicht mal sagen, wer was wann. Nur wenn ich Schreibe, reagiere ich auf die Stimmung der Songs und dann merke ich
Musik ist ein kraftvolles Werkzeug, um den Fokus und die Produktivität beim Lektorieren zu steigern. Rockmusik bietet die perfekte Balance aus Energie und Ruhe, die mich durch meine Arbeitstage trägt.
Mein Lieblingssender ist definitiv RockAntenne. Ich glaube, so oft wie ich das schon gesagt habe, könnte ich bald Testimonial werden. Probiere es aber ruhig mal aus, wie es ist, mit Musik zu arbeiten und teile deine Erfahrungen!
Falls du so arbeitest wie ich: Welche Musik hörst du beim Arbeiten? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Und wenn dein Manuskript noch ein Lektorat sucht: Melde dich. Ich freue mich auf deine Nachricht.
Alles Liebe
Daniela
2 Kommentare
Kassia
Bei mir ist das Problem mit der Stille, dass dann meine Gedanken zu laut werden. Das ist wirklich schlimm, denn dann geht mir die Einkaufsliste durch den Kopf, das nette Gespräch mit der Nachbarin oder, oder oder … Nur die Geschichte, die ich doch eigentlich schreiben möchte, bleibt auf der Strecke. Allerdings funktionieren beim Schreiben nur Songs ohne Lyriks. Bis auf wenige Ausnahmen. Bei meinem Weihnachtsroman lief natürlich „Last Christmas“ hoch und runter. 😉 Ein echter Vorteil, wenn man Songs einfach nicht tot-hören kann.
Daniela
Manchmal hilft mir auch Stille. In letzter Zeit muss ich zugeben, merke ich es manchmal nicht mal, wenn keine Musik läuft, weil mein Kopf so voll ist und ich einfach immer in Gedanken.
O ja! Aber mich würde das nerven – Last Christmas. Du hast also meinen vollsten Respekt.