Lektorat macht Spa
Es geistern ja die unterschiedlichsten Geschichten über Lektorate umher.
Und natürlich stimmt es. Lektor/-innen streichen viel an, schreiben viele Bemerkungen.
Aber ich habe auch ganz viel Spaß bei der Arbeit und ich wage zu behaupten, dass es meinen Autor/-innen in der Zusammenarbeit auch so geht.
Ich bin ein sehr positiver Mensch, zumindest nach Außen. Aber das ist ein anderes Thema, denn das bezieht sich auf mein Inneres, da bin ich recht skeptisch. Anderen Menschen mache ich aber gern Mut und versuche ihnen vor allem zu zeigen, was für großartige Wesen sie sind und was für tolle Arbeit sie leisten. Ich lache auch gern und vor allem lache ich gern mit anderen.
Und ja, wenn ihr mit mir arbeitet, dann werdet ihr auch mal alberne Kommentare am Rand finden oder ein Lachen, wenn ein besonders lustiger Schreibfehler passiert ist. Und die passieren einem ja häufiger, als einem lieb ist. Das ist auch gar nicht schlimm, das muss niemandem peinlich sein. Glaubt mir, meine Lektorin, wenn sie meine Bücher lektoriert, schlägt sich genauso mit meinen witzigen Kreationen herum, wie ich mit bei euch, wenn euer Manuskript in meinem Postfach gelandet ist. Und dann darf auch mal bei einem Psychothriller gelacht werden oder an einer Stelle, die vielleicht gar nicht witzig sein soll. Denn: Wir befinden uns ja im Backoffice und noch nicht vor aller Augen in der Öffentlichkeit.
Kreativität ist auch Spaß und soll auch Spaß machen.
Ich hatte schon so einige lustige Fehler, ich kann mich gar nicht mehr an alle erinnern. Aber einer, einer ist bei mir hängen geblieben.
Die Autorin wollte irgendwas schreiben mit rausschießen. So weit so gut. Ich weiß nicht mehr, wie der Satz mal geplant war, aber daraus wurde im Manuskript ‚rausscheißen‘ und das hat mich so kalt erwischt, dass ich lauthals losgelacht habe. Ich habe ihr dann einen lustigen Kommentar geschrieben und ich glaube, sie hat auch herzlich gelacht, als sie es gelesen hat.
Denn das ist nicht peinlich. Oder schlimm. Nein, auf gar keinen Fall. Es ist nicht nur menschlich sondern macht gleich doppelt Spaß, denn welcher Job ist schon doof, bei dem man auch mal richtig herzhaft lachen kann?
Eben!
Wenn du also gerade dein Manuskript fertig hast und auf der Suche bist nach einer Lektorin, die auch echt viel Humor hat und Spaß an der Arbeit, dann schreib mir. Ich freue mich auf dich und deine Arbeit!
Bis dahin
Daniela
2 Kommentare
Kassia
Das ist ja ein lustiger Tippfehler. Verdammt! Ich sollte mir meine wirklich alle rausschreiben. Man vergisst ja doch so viel mit der Zeit. Wirklich schade. Ich lache total gerne im Lektorat. Über mich selbst, über deine Kommentare und manchmal auch über meine Figuren. Das gehört einfach dazu und wenn man nicht mehr über sich selbst lachen kann … ach, das wäre doch irgendwie traurig.
In einem Podcast (leider habe ich vergessen welcher das war) hat jemand ein Lektorat folgendermaßen beschrieben: Ein Lektorat ist, als würde man sich nur in Unterwäsche vor einen guten Freund/eine gute Freundin stellen. Und nur die darf das komische Muttermal anschauen. Das fand ich irgendwie sehr passend. Es ist ein Vertrauensverhältnis. Niemandem sonst würde man das Manuskript so zeigen oder um im Bild zu bleiben, sich in Unterwäsche präsentieren. Über die kleinen Speckröllchen darf man dann auch mal gemeinsam lachen.
Daniela
Als ich den Text geschrieben habe, habe ich auch gedacht, verdammt. Ich habe so viele lustige Tippfehler schon erlebt – und das ist gar nicht abwertend gemeint, denn ich habe jede Menge davon selbst. Aber ich vergesse auch. Viel zu schnell, leider. Aber ich liebe es auch im Lektorat zu lachen. Ich bin schon so albern geworden in meinen Lektoraten, wenn ich meine eigenen Manuskripte dann überarbeitet habe. Herrlich! Und ich lache immer über mich. Kurz schäme ich mich, so ein paar Sekunden und dann geht es auch wieder, haha. O ja, den Vergleich finde ich gut! Mit der Unterwäsche. Das ist echt so. Die Narben erzählen die Geschichten, die man nicht jedem erzählt und die Speckröllchen sind wie Falten. Ach, das mag ich!